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Die Krankheitszahlen in Deutschland steigen wieder. Leider, denn wer häufig krank ist, wird schnell zum Außenseiter, gilt als schwach. Überlegen Sie daher, ob Sie mit Ihrem Arbeitgeber bzw. Ihrem Dienstherrn jetzt ein Gesundheitsmanagement in Ihrer Dienststelle vereinbaren. Sie als Personalrat haben hier sogar ein Initiativrecht nach § 72 Abs. 4 Nr. 7 Bundespersonalvertretungsgesetz. Nutzen Sie dieses auch, zum Wohle der gesamten Belegschaft. Ein Gesundheitsmanagement macht zwar viel Arbeit, aber im Endeffekt wird es sich immer lohnen.
So überzeugen Sie Ihren Dienstherrn von der Notwendigkeit des Gesundheitsmanagements
Beim Gesundheitsmanagements geht es vor allen Dingen darum, herauszufinden, welche Krankheiten bei Ihnen besonders häufig auftreten, und welche entsprechenden Gegenmaßnahmen zu treffen sind. Der Dienstherr profitiert, denn gesunde Mitarbeiter arbeiten qualitativ hochwertiger. Gesunde Mitarbeiter sind motivierter. Ferner muss für gesunde Mitarbeiter keine Entgeltfortzahlung gezahlt werden und der gesunde Teil der Belegschaft muss den Arbeitsausfall der Erkrankten nicht auffangen. Möchten Sie ein Gesundheitsmanagement einführen, gehen Sie so vor:
1. Schritt: Ermitteln Sie die Art der Erkrankungen in der Dienststelle
Notieren Sie – soweit Sie es können –, welche Erkrankungen Ihre Kollegen hatten, die im vergangenen Jahr oder in den letzten 12 Monaten krank waren. Berücksichtigen Sie dabei gerade auch psychische Krankheiten, wie das Burnout-Syndrom oder Erkrankungen, die durch Mobbing oder Bossing hervorgerufen wurden. Denken Sie auch daran, dass wir im Moment Zeiten erleben, die psychische Belastungen in der Arbeit noch verstärken. Krieg, radikale politische Strömungen, Teuerungen – das geht an uns allen nicht spurlos vorüber.
2. Schritt: Ermitteln Sie die Arbeitsbedingungen in Ihrer Dienststelle
Haben Ihre Kollegen das Gefühl, ständig unter großem Zeitdruck zu arbeiten? Prüfen Sie, ob schlecht ausgestattete Arbeitsplätze, sei es im Büro oder auch „draußen“, z. B. bei Busfahrern oder im Außendienst, Arbeitsunfälle oder typische Bürokrankheiten wie etwa Rückenbeschwerden hervorgerufen haben. Gleichen Sie den Ist-Zustand mit dem gewünschten Soll-Zustand ab.
3. Schritt: Legen Sie Maßnahmen fest
Legen Sie im Anschluss gemeinsam mit Ihrem Dienstherrn Maßnahmen fest, um die Arbeitsbedingungen bei Ihnen in der Dienststelle zu verbessern. Achten Sie in der Folgezeit darauf, dass alle die von Ihnen und Ihrem Dienstherrn festgelegten Maßnahmen auch tatsächlich umsetzen. Einigen Sie sich mit ihm am besten auf einen konkreten Zeitplan.
4. Schritt: Führen Sie eine Umfrage unter den Kollegen durch
Nach Ablauf einer gewissen Zeit sollten Sie die Wirksamkeit Ihrer Maßnahmen überprüfen.

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