So üben Sie sachgerechte Kritik mit viel Fingerspitzengefühl

20. Dezember 2024
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Stellen Sie sich vor, Ihr Stellvertreter im Personalrat oder ein anderes Mitglied arbeitet nicht so, wie Sie es sich wünschen. Dieses Verhalten sollten Sie ansprechen. Aber natürlich sollten Sie dabei so vorgehen, dass die Zusammenarbeit erleichtert und nicht erschwert wird.

Eine solche Botschaft erfordert Fingerspitzengefühl, um Motivation zu fördern, ohne Ihren Kollegen oder Ihre Kollegin zu entmutigen oder zu kritisieren. Hier sind einige Ansätze, wie Sie das Gespräch konstruktiv und respektvoll führen können:

1. Die richtige Vorbereitung

Überlegen Sie vor dem Gespräch genau, welche Aspekte der Arbeit verbessert werden müssen und welche Erwartungen Sie haben. Es hilft, konkrete Beispiele zu haben, um die Kritik greifbar zu machen.

Denken Sie auch daran, welche Unterstützung Sie anbieten können, damit die Person ihre Arbeit verbessern kann. Das zeigt, dass Sie gemeinsam an einer Lösung arbeiten möchten.

2. Das Gespräch führen

Beginnen Sie das Gespräch positiv. Betonen Sie, dass Sie die Rolle des Kollegen im Personalrat schätzen und ihm vertrauen. Sagen Sie das ganz deutlich: „Ich schätze deine Unterstützung im Personalrat und möchte, dass wir weiterhin gut zusammenarbeiten.“

Sprechen Sie offen und ehrlich über die Bereiche, in denen Sie mehr Engagement sehen möchten. Verwenden Sie „Ich“-Botschaften, um es nicht als Vorwurf wirken zu lassen. Sagen Sie beispielsweise: „Mir ist aufgefallen, dass in den letzten Wochen einige Aufgaben nicht wie geplant bearbeitet wurden. Ich habe den Eindruck, dass du dich nicht immer voll einbringst. Das bereitet mir Sorgen, weil wir als Team stark voneinander abhängen.“

Sagen Sie konkret, was Sie sich wünschen und welche Erwartungen Sie haben. Sagen Sie: „Ich würde mir wünschen, dass du in den Sitzungen aktiver Position beziehst und mehr Verantwortung bei der Vorbereitung von Themen übernimmst.“

Fragen Sie auch, ob es Gründe gibt, warum er oder sie sich weniger engagiert fühlt, und wie Sie ihn/sie unterstützen können. Sagen Sie: „Gibt es etwas, das dir momentan im Weg steht? Gibt es etwas, bei dem ich dir helfen kann, damit du dich mehr einbringen kannst?“

3. Motivation aufbauen

Wenn der Kollege oder die Kollegin in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet hat, erinnern Sie ihn oder sie daran, um das Gespräch positiv abzurunden. Formulieren Sie: „In der Vergangenheit hast du gezeigt, dass du großartige Ideen hast, und ich weiß, dass wir gemeinsam viel erreichen können.“

Klären Sie am Ende des Gesprächs, was als nächster Schritt von beiden Seiten erwartet wird:

„Lass uns einen Plan machen, wie wir die Aufgaben besser aufteilen können und regelmäßig Rücksprache halten, damit wir sicherstellen, dass alles läuft.“

4. Nachfassen

Überprüfen Sie nach einer Weile, ob sich das Engagement verbessert hat, und geben Sie ein Feedback. Wenn sich positive Veränderungen zeigen, sollten Sie das auch lobend erwähnen.

Durch diesen Ansatz können Sie Ihrem Stellvertreter und jedem anderen Mitglied des Personalrats klar und wertschätzend mitteilen, dass Sie mehr Engagement erwarten, ohne die Beziehung zu belasten oder das Vertrauen zu gefährden.

Die wichtigsten Aspekte, um die Zusammenarbeit zu verbessern

Eine effektive Zusammenarbeit des Vorstands im Personalrat ist entscheidend für die erfolgreiche Interessenvertretung der Beschäftigten. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

  1. Jeder im Vorstand sollte genau wissen, welche Verantwortungen und Zuständigkeiten er hat. Klare Rollen sorgen für effiziente Arbeitsabläufe und vermeiden Missverständnisse. Regelmäßige Überprüfung der Aufgabenzuteilung hilft, flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren.
  2. Offene und ehrliche Kommunikation ist essenziell. Regelmäßige Besprechungen ermöglichen es, wichtige Themen zu diskutieren und gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Der Vorsitzende sollte dabei moderierend wirken, um alle Meinungen zu berücksichtigen.
  3. Vertrauen ist die Basis einer guten Zusammenarbeit. Jedes Vorstandsmitglied sollte darauf vertrauen können, dass die anderen ihre Aufgaben verantwortungsvoll erledigen. Gegenseitige Unterstützung, besonders in stressigen Phasen, stärkt das Team und fördert den Zusammenhalt.
  4. Der Vorstand sollte sich auf gemeinsame Ziele einigen, die klar definiert und messbar sind. Dies erleichtert die Ausrichtung der Arbeit und sorgt dafür, dass alle an einem Strang ziehen. Solche Ziele sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden.
  5. Meinungsverschiedenheiten sind unvermeidbar. Wichtig ist, diese konstruktiv und sachlich zu lösen. Ein respektvoller Umgang und die Suche nach Kompromissen sorgen dafür, dass Konflikte nicht die Zusammenarbeit belasten.
  6. Die Arbeitswelt ändert sich stetig und Sie als Personalrat müssen darauf reagieren. Eine flexible Herangehensweise und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, sind wichtige Eigenschaften für den Vorstand.
  7. Durch klare Strukturen, Vertrauen und zielgerichtete Kommunikation können Sie als Vorstand im Personalrat effektiv und zum Wohl der Belegschaft arbeiten.
  8. Sprechen Sie die aus Ihrer Sicht problematischen Themen an. Nur so können Sie zu einer guten und zufriedenen Zusammenarbeit kommen.
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