Sie sind häufig Coach, Berater und Vorsitzender in einem – diese Fragen helfen Ihnen

31. Mai 2024

Als Vorsitzender des Personalrats sind Sie nicht nur „Chef“ des Gremiums. Sie sind häufig auch Berater und Coach zugleich. Und hier gilt eine Devise, die Sie dazu bringt, Ihre Interessen durchzusetzen, Ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Personalrat aber dennoch dabei zu helfen, selbst Lösungsansätze zu entwickeln. Sie lautet: „Wer fragt, der führt!“ Aber welche Fragen sind hier richtig und WIE sollten Sie sie stellen? Das lesen Sie in diesem Beitrag.

Zum Erreichen des Ziels können Sie mehrere Kategorien von Fragen nutzen:

  • problemorientierte Fragen,
  • ressourcenorientierte Fragen oder
  • zielorientierte Fragen.

Wenn Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen gemeinsam Ziele erreichen möchten, ist es wichtig, sich über diese Unterscheidung der Fragen bewusst zu sein. Denn es macht einen großen Unterschied, wie Sie Fragen formulieren.

Eine problemorientierte Frage lautet zum Beispiel: „Wieso klappt es nicht?“, eine ressourcenorientierte hingegen: „Welche Gegebenheiten haben sich verändert, dass es jetzt nicht mehr klappt? Was benötigen wir, damit es klappt?“ Zielgerichtet würden Sie fragen: „Wohin wollen wir und wie sieht die Lösung dafür aus?“

Problemorientierte Fragen

Wenn Sie sich dieser Fragen-Kategorie bedienen, sollte es Ihnen verstärkt um neue Einsichten gehen. Vielleicht ist eine Kollegin in einem bestimmten Bereich derzeit eine Expertin. Sie hat sich etwa besonders weitergebildet im Bereich der behördlichen Arbeitszeiterfassung. Sie wollen also durch die Frage herausfinden, wo es Verbesserungsbedarf gibt oder wo der Schuh drückt.

Beispiele für problemorientierte Fragen sind:

  • „Seit wann besteht das Problem?“
  • „Wer ist am Problem und dessen Entstehung beteiligt?“
  • „Wie geht es Ihnen in der Problemsituation?“
  • „Was haben Sie schon unternommen?“
Wichtig: Es geht nur um eine Bestandsaufnahme


Wenn Sie problemorientierte Fragen nutzen, sollten Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen von vornherein klarmachen, dass es Ihnen nur um eine Art Bestandsaufnahme geht, mit der Sie dann gemeinsam an einer Lösung arbeiten können.

Ressourcenorientierte Fragen

Mit ressourcenorientierten Fragen legen Sie Ihren Fokus auf die Stärken Ihrer Kolleginnen und Kollegen und zeigen aktiv auf, dass Sie beim Bewältigen des Problems helfen wollen.

Mögliche Fragen könnten zum Beispiel sein:

Stärken und Fähigkeiten erkunden

  • „Welche Fähigkeiten und Stärken haben Sie, die Ihnen in dieser Situation helfen können?“
  • „Worin haben Sie in der Vergangenheit Erfolg gehabt und wie können Sie diese Erfahrungen jetzt nutzen?“

Positive Erfahrungen und Erfolge hervorheben

  • „Können Sie sich an eine Zeit erinnern, als Sie eine ähnliche Herausforderung erfolgreich gemeistert haben? Was haben Sie damals getan?“
  • „Welche positiven Ergebnisse haben Sie bisher erzielt und wie können Sie darauf aufbauen?“

Lösungsorientierte Ansätze entwickeln

  • „Welche Schritte können Sie unternehmen, um eine positive Veränderung herbeizuführen?“
  • „Welche Ressourcen oder Unterstützungen stehen Ihnen zur Verfügung, um Ihre Ziele zu erreichen?“

Auf der Suche nach Ressourcen zum Lösen eines Problems können Sie auch versuchen, den Punkt zu finden, ab dem das Problem auftrat. Ihr Fokus sollte beim Fragen auf Menschen oder Umständen liegen, die zur Problemlösung beitragen könnten.

Zielorientierte Fragen

Hier legen Sie Ihren Fragen-Fokus auf die gewünschte Zukunft. Fragen Sie also:

  • „Was genau wollen Sie erreichen?“ oder „Bis wann wollen Sie Ihr Ziel erreichen?“
  • „Woran erkennen Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben?“
  • „Wer wird außer Ihnen die Zielerreichung noch merken?“
  • „Wie wird das Erreichen des Ziels Ihr Leben verändern?“
Fazit: Lösung suchen lassen

Mit diesen Fragen zeigen Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen auf, wie die Problemlösung in der Realität aussehen könnte. Dadurch können Sie die Erfolgssituation förmlich erfühlen. Damit erkennen Sie auch die Perspektiven, die sich hierdurch eröffnen. Zugleich werden vorhandene Ressourcen und mögliche Hindernisse erkannt. Hierbei ist das Wörtchen „stattdessen“ magisch. Denn häufig wissen die Kolleginnen und Kollegen zwar, wo ihr Problem liegt, aber noch nicht, was sie stattdessen wollen. Hiermit regen Sie einen Denkprozess an.

Coaching Führen durch Fragen
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